Donnerstag, 10. November 2016

Orlando

Wir sind in Orlando und damit am Ende der ersten Tour angekommen. Die Koffer sind gepackt, das Womo ist geputzt...






Der Abschied fällt uns sehr schwer. Wir sind jeden Tag  mit Glücksgefühlen in unserem eigenen Womo durch Amerika gefahren.





Fast 10000 km sind wir von Halifax bis hier her gefahren, durch 20 Bundesstaaten gekommen und durch beeindruckende Landschaften. Von der Atlantikküste im Norden über Long Island, an New York vorbei Richtung Washington, mitten durch die Blue Ridge Mountains, den Mississippi entlang bis an den Golf von Mexiko und schließlich an den Atlantik in Florida, ganz im Süden der Vereinigten Staaten.
Das Wetter hat während der gesamten Reise richtig toll mitgespielt.

Wir waren auf RV-Parks, privaten Campgrounds und wann immer es ging in County-, State- oder National-Parks, meist Naturschutzgebiete, landschaftlich einzigartig gelegen, in denen jeweils naturnahe Campgrounds angelegt wurden. Wir mögen diese idyllischen camp sites "in der Wildnis", abseits vom Touristenrummel, meist mit einer Feuerstelle und Picknicktisch ausgestattet. Hier ist Lagerfeuerromantik angesagt und das Gefühl von Freiheit und Abenteuer gegenwärtig.
Man trifft hier oft sehr feine, gleichgesinnte Menschen und wenn man am Feuer sitzt, kommen manchmal wilde Tiere zu Besuch. Solange es keine Bären oder Alligatoren, sondern Gürteltiere, Waschbären und Squirrels sind, ist das ok.





Jetzt trennen uns noch 10 Flugstunden von Deutschland und wie man hört erwartet uns Schmuddelwetter - aber bald dann ja auch Plätzchenduft und Tannengrün ;-)



Die Zeit ist gekommen, wehmütig Abschied zu nehmen, von unserem Womo, das ja hier bleibt, vom Land und den Leuten und diesem schon zur Gewohnheit gewordenen Lebensgefühl.
Das Abschiednehmen ist aber auch begleitet von Freude im Herzen, wenn wir an an viele schöne Erlebnisse und wunderbare Begegnungen zurückdenken.

Danke an alle, die unseren Aufenthalt zu etwas ganz besonderem gemacht haben, wie zum Beispiel Jenna aus Halifax (die Karte aus Florida wird inzwischen wohl angekommen sein), Annie und John aus Toronto - wir hatten eine richtig tolle Zeit zusammen, Richard von Cape Cod - der aktive Endsiebziger, der jeden Tag Rad fährt und sich körperlich und geistig fit hält, Patricia in Washington - es war so schön, dich wiederzusehen :-), Karen und Joan in Leesburg, Sandra vom Crestwood Drive, Steve aus Georgia, Ivanca aus Kentucky, Paula and Chris aus Missouri, die Schatzsucherin am Strand von Anastasia Island und viele, viele nette Campingnachbarn, Park Ranger und Zufallsbegegnungen, deren Namen wir nicht kennen, an die Gesichter wir uns aber erinnern.

Ganz besondere Erinnerungen verbinden uns natürlich mit unserer wunderbaren amerikanischen Familie von der wir immer wieder mit Wärme, Herzlichkeit und Gastfreundschaft empfangen und verwöhnt werden. Danke für die schönen Tage am Lake of Egypt, in Belleville und Mt. Zion. Die Zeit mit euch ist uns sehr wertvoll.


Time to say good bye now!

Eine Traumreise geht zu Ende.

Mal sehen, was uns erwartet, wenn wir zurück kommen.
Amerika, wohin gehst du?







Flagler Beach

Unser vorletzes Reiseziel:
der Gamble Rogers State Park, direkt am Atlantik gelegen.




Wir hatten schon eine Woche vorher voraus gebucht und gerade noch die allerletzte camp site bekommen!
Unterwegs hierher mussten wir schon mit Schrecken starke Verwüstungen durch den Hurrikan Matthew feststellen: abgedeckte und provisorisch abgedichtete Häuserdächer, fehlende oder abgerissene Balkongeländer, zerstörte Strandzugänge, umgedrückte Zäune und vor den Häusern Sperrmüllberge.





Bei einem Strandspziergang gestern Abend habe ich mein erstes eigenes Sea Heart gefunden. Ein wunderschönes Exemplar, wie ich finde.




 Hartmut hatte die Parkrangerin nach einem Lokal mit Fernseher und Internet gefragt - hauptsächlich, weil er die Wahlergebnisse mitverfolgen wollte - und auf ihre Empfehlung hin sind wir für unser Reiseabschiedsessen in einem netten Strandrestaurant gelandet

Internet gab es - auch als Folge von Metthew - keines



und haben jeder ein Pfund Shrimps verspeist.







Gedanken von Hartmut nach der US-Wahl:

Wir verabschieden uns jetzt, nach 10 Wochen einer wirklich wunderschönen Reise, zwei Tage nach der Präsidentenwahl, aus einem zerrissenen Land. Wir haben mit vielen Menschen aus allen gesellschaftlichen Gruppen gesprochen von denen schon vor der Wahl fast keiner mit den Kandidaten glücklich war.
Eigentlich sind aber auch viele Amerikaner fast unpolitisch. Ganz viele waren überrascht als ich ihnen erzählt habe dass ich ihre "Primaries" im Frühjahr gesehen habe und dabei die für mich besseren Kandidaten waren. Leider sind diese ausgeschieden.
Gestern Abend sind wir extra ins Restaurant gegangen weil ich die Auszählung des Wahlergebnisses sehen wollte. Es gab auch zwei Fernseher, einer mit dem Sportkanal und einer mit den Wahlergebnissen.
Außer mir hat sich noch ein (1) Mann die Wahlauszählung angeschaut, sagt doch eigentlich auch was.
Richtig schlimm finde ich, dass Trump auch eine Mehrheit im Senat und im Kongress hat. Ich hatte hier eigentlich auf ein Regulativ gehofft.
Mal sehen wie es wird, zur Amtseinführung sind wir wieder da, wenn wir noch einreisen dürfen.

Liebe Grüße euer Hartmut








Dienstag, 8. November 2016

Anastasia Island

Wir sind immer noch im wunderschönen Anastasia Island State Park.
Hier  noch ein paar Eindrücke:


Gestern war es sehr stürmisch und wir hatten beim Fahrradfahren kräftig anzukämpfen gegen den starken Gegenwind.





Der Atlantik war auch ziemlich aufgewühlt



der Wind hat Sandkörner aufgewirbelt und Strandgut angetrieben.


Es war leider keine "Message in the bottle".



Unterwegs treffen wir immer wieder auf "entfernte Verwandte" unserer Schildkröten



und haben den Eindruck, dass sie sich noch ziemlich Winterspeck anfressen.



Übrigens:
Am Sonntag hat hier in Florida die Sommerzeit (Daylight Saving Time) geendet und es wird am Abend schon sehr früh dunkel.







Sonntag, 6. November 2016

St. Augustine


 Die älteste von Europäern gegründete Stadt der Vereinigten Staaten.
1513 landeten die Spanier irgendwo hier an der Küste und erklärten die Gegend zu spanischem Besitz. Als die Franzosen ebenfalls Anspruch auf das heutige Florida erhoben, entsandte der spanische König im Jahr 1565 Soldaten und Siedler und ließ hier eine Siedlung errichten.




Das historische Städtchen mit vielen alten restaurierten Häusern zum Teil noch aus der Kolonialzeit, lädt zum Bummeln ein.









Wir haben hier für fünf Nächte auf dem Anastasia Island State Park Campground eingecheckt. Die endlose Atlantikküste ist leicht mit dem Fahrrad zu erreichen und ideal für kilometerweite Strandwanderungen.







Gestern Abend haben wir bei einem solchen Spaziergang eine Schatzsucherin getroffen, ausgerüstet mit allen möglichen Metallsuchgeräten. Heute hat sie nur Kleingeld im Wert von einem Dollar gefunden, erzählt sie. Aber man weiß ja nie...... Schließlich war dies hier eine bevorzugte Gegend von Piraten. Ich sage ihr, dass ich hier besonders schönen Muscheln gefunden hätte und damit zufrieden wäre.
Daraufhin schenkt sie mir aus ihrem Schatzsack einen schwarzen runden Stein. Ein "Sea Heart", angeblich stammen die vom Amazonas und würden manchmal hier angeschwemmt.








Donnerstag, 3. November 2016

Vom Golf zum Atlantik

St. Joseph Peninsula State Park



Gestern sind wir quer durch Florida gefahren, vom Golf von Mexico zum Atlantischen Ozean.
Unterwegs kamen wir durch echte und durch "Plakatwälder":







Die Wahl des neuen US-Präsidenten am 8. November steht nun unmittelbar bevor und wir sind live dabei, erleben den Wahlkampf fast hautnah.

Deshalb ein paar persönliche Worte von uns zu dem brandaktuellen und brandheißen Thema.

Gleich vorweg: Wenn es um die private Plakatierung und Sympathiebekundung in den Vorgärten geht, dann liegt Trump unschlagbar vorne!
Wir sind von Maine ganz im Norden, die Ostküste entlang, durch die Virginias, den Mittleren Westen, die Südstaaten bis nach Florida gekommen und außer in der Region um Washington D.C., wo häufiger Clinton-Täfelchen zu sehen waren, überwiegen quer durchs Land die Trumpschilder. Auch auf Autoaufklebern liest man häufig den Slogan "TRUMP - make America great again!"



Aus etlichen Geprächen mit Leuten hier - und wir werden häufig gefragt, wie wir als Europäer über die Kandidaten denken - ist unser Eindruck, dass viele jetzt noch nicht wissen, wen sie wählen wollen, eigentlich mit beiden Kandidaten nicht wirklich zufrieden sind.

Die ersten beiden Fernseh-Debatten konnten wir nur im Radio hören, die dritte bei Frederik im Hotelzimmerfernseher anschauen. Der Ausgang wurde in den anschließenden Kommentaren jedesmal von beiden Seiten für sich gewertet.
Die Stimmung in den Medien schwankt, natürlich kommt es auf den jeweiligen Sender an, den wir im Radio hören. Aktuell wird daber fast nur darüber berichtet, dass das FBI die Arbeit in der Clinton-Email-Affaire wieder aufgenommen hat. Das könnte sich jetzt im Wahlkampfendspurt auf das Wahlverhalten der noch unentschlossenen Wähler auswirken.


Es bleibt spannend, wie die Wahl am kommenden Dienstag ausgeht.






Dienstag, 1. November 2016

Panama City Beach

Von Pensacola Beach aus sind wir die Küste entlang gefahren, zuerst auf dem Santa Rosa Boulevard, dann entlang der smaragdgrünen Emerald Coast, bis Panama City Beach.
Hier sind wir auf dem St.Andrew State Park Campground.


Morgendliches Bad im Golf von Mexico.


Wir hatten hier eigentlich einen breiten Sandstrand in Erinnerung; müssen zu Hause mal die alten Bilder anschauen.



Abendliche Fahrradtour durch die Swamps





und der legendäre Sonnenuntergang am Meer.



Beim Abendessen haben uns die Moskitos fast aufgefressen.