Freitag, 16. März 2012

Big Sur


Heute kommt wieder einmal ein bisschen mehr Text:
(Anmerkung: das war schon vorgestern, wir hatten jetzt drei Tage kein Internet)

Wir stehen gerade auf einem Campground mitten im Wald von Big Sur, etwa 60 km südlich von Monterey am Highway CA 1, draußen schüttet es wie verrückt, der Regen prasselt aufs Wohnmobildach und hier drinnen ist es richtig gemütlich! Gut, dass wir heute in meinem neuen Lieblingsladen „Trader Joe“ unsere Vorräte an kalifornischem Wein aufgefüllt haben: White Zinfandel und Cabernet Sauvignon…



Eigentlich war für heute tagsüber schon Regen gemeldet gewesen, aber außer einem kurzen Schauer (wohlgemerkt erst nach unserem Frühstück im Freien) war es den ganzen Tag trocken und recht angenehm warm. Wir haben Stunden in Monterey am Lovers Point Felsen und am Kai von Pacific Grove verbracht, den Surfern zugeschaut und die wilde, ungezähmte Natur auf uns wirken lassen. Wir konnten uns gar nicht satt sehen an dem spektakulären, faszinierenden Naturschauspiel.




Zwischendurch sind plötzlich Seelöwen aus den Wellen aufgetaucht und wieder verschwunden, Möwen haben neben uns auf Felsen verweilt oder ihre Kreise darum gezogen.



Wir haben gar nicht bemerkt, wie schnell die Zeit vergangen ist und plötzlich war es Abend. Zwar haben wir hier daylight time und damit eine Stunde länger hell, aber trotzdem mussten wir uns dringend zu unserem nächsten Übernachtungsplatz aufmachen, da wir vor Einbruch der Dunkelheit dort ankommen wollten. 



Wir wussten, dass sich die Küstenstraße dramatisch an steilen Felswänden entlang schlängelt und die Frau im Visitor Center hatte uns auch vor Baustellen auf der Strecke gewarnt. Aber damit, dass plötzlich die Hälfte des Hwy 1 einfach „abgerissen“ und ins Meer gestürzt war, hatten wir allerdings nicht gerechnet. Dass es davon keine Fotos gibt, werdet ihr verstehen….
Auf jeden Fall ist mir in dem Moment wieder ein Satz eingefallen, den ich im Reiseführer gelesen hatte: „…Achten Sie auf die Straße. Eine falsche Lenkbewegung und ihr Fahrzeug wird zum U-Boot…“
Inzwischen hatte es angefangen zu regnen, in scharfen Kurven ging es bergauf und bergab, es wurde immer diesiger und die Sicht schlechter. Trotzdem haben wir einen kurzen Fotostopp bei der Bixby Bridge, einer der höchsten einbögigen Brücken der Welt, eingelegt.





Nach unserem Navi hätten wir danach eigentlich gleich auf dem Big Sur Campground sein müssen „Sie haben ihr Ziel erreicht, es liegt auf der rechten Seite“ – da gab es aber keinen. Da war nichts außer wilder Natur, der Regen wurde immer stärker und die Nacht dunkler… Noch ein paar scharfe Kurven, dann tauchte wie aus dem Nichts eine kleine Ansiedlung neben einem Fluß auf: Motel, Souvenierladen, Restaurant…“Da bleiben wir jetzt einfach stehen!“ Die freundliche Dame im „General Store“ erklärte uns dann aber, dass der Campground „the next right“ läge. Also wieder zurück auf den Hwy 1 – und wirklich, kurz darauf kam das ersehnte Hinweisschild. Nur noch über eine Brücke und wir waren da!




Am nächsten Morgen sah die Welt dann schon viel freundlicher aus. Ein wirklich reizvoller Platz in den Redwoods. Bei schönem Wetter hätten wir gerne eine Wanderung gemacht, aber so… Wir sind einfach weiter gefahren- Und was wir erlebt haben kommt gleich.



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