Heute kommt wieder einmal
ein bisschen mehr Text:
(Anmerkung: das war schon vorgestern, wir hatten jetzt
drei Tage kein Internet)
Wir stehen gerade auf einem
Campground mitten im Wald von Big Sur, etwa 60 km südlich von Monterey am
Highway CA 1, draußen schüttet es wie verrückt, der Regen prasselt aufs
Wohnmobildach und hier drinnen ist es richtig gemütlich! Gut, dass wir heute in
meinem neuen Lieblingsladen „Trader Joe“ unsere Vorräte an kalifornischem Wein
aufgefüllt haben: White Zinfandel und Cabernet Sauvignon…
Eigentlich war für heute
tagsüber schon Regen gemeldet gewesen, aber außer einem kurzen Schauer (wohlgemerkt
erst nach unserem Frühstück im Freien) war es den ganzen Tag trocken und recht
angenehm warm. Wir haben Stunden in Monterey am Lovers Point Felsen und am Kai
von Pacific Grove verbracht, den Surfern zugeschaut und die wilde, ungezähmte
Natur auf uns wirken lassen. Wir konnten uns gar nicht satt sehen an dem spektakulären,
faszinierenden Naturschauspiel.
Zwischendurch sind plötzlich
Seelöwen aus den Wellen aufgetaucht und wieder verschwunden, Möwen haben neben
uns auf Felsen verweilt oder ihre Kreise darum gezogen.
Wir haben gar nicht bemerkt,
wie schnell die Zeit vergangen ist und plötzlich war es Abend. Zwar haben wir
hier daylight time und damit eine Stunde länger hell, aber trotzdem mussten wir
uns dringend zu unserem nächsten Übernachtungsplatz aufmachen, da wir vor
Einbruch der Dunkelheit dort ankommen wollten.
Wir wussten, dass sich die
Küstenstraße dramatisch an steilen Felswänden entlang schlängelt und die Frau
im Visitor Center hatte uns auch vor Baustellen auf der Strecke gewarnt. Aber damit,
dass plötzlich die Hälfte des Hwy 1 einfach „abgerissen“ und ins Meer gestürzt
war, hatten wir allerdings nicht gerechnet. Dass es davon keine Fotos gibt,
werdet ihr verstehen….
Auf jeden Fall ist mir in
dem Moment wieder ein Satz eingefallen, den ich im Reiseführer gelesen hatte:
„…Achten Sie auf die Straße. Eine falsche Lenkbewegung und ihr Fahrzeug wird
zum U-Boot…“
Inzwischen hatte es
angefangen zu regnen, in scharfen Kurven ging es bergauf und bergab, es wurde
immer diesiger und die Sicht schlechter. Trotzdem haben wir einen kurzen
Fotostopp bei der Bixby Bridge, einer der höchsten einbögigen Brücken der Welt,
eingelegt.
Nach unserem Navi hätten wir
danach eigentlich gleich auf dem Big Sur Campground sein müssen „Sie haben ihr
Ziel erreicht, es liegt auf der rechten Seite“ – da gab es aber keinen. Da war nichts
außer wilder Natur, der Regen wurde immer stärker und die Nacht dunkler… Noch
ein paar scharfe Kurven, dann tauchte wie aus dem Nichts eine kleine Ansiedlung
neben einem Fluß auf: Motel, Souvenierladen, Restaurant…“Da bleiben wir jetzt
einfach stehen!“ Die freundliche Dame im „General Store“ erklärte uns dann
aber, dass der Campground „the next right“ läge. Also wieder zurück auf den Hwy
1 – und wirklich, kurz darauf kam das ersehnte Hinweisschild. Nur noch über
eine Brücke und wir waren da!
Am nächsten Morgen sah die
Welt dann schon viel freundlicher aus. Ein wirklich reizvoller Platz in den
Redwoods. Bei schönem Wetter hätten wir gerne eine Wanderung gemacht, aber so…
Wir sind einfach weiter gefahren- Und was wir erlebt haben kommt gleich.
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