Donnerstag, 26. Januar 2017

Fort De Soto

Drei Tage, vier Nächte, waren wir jetzt auf dem wunderschönen Fort De Soto County Park, sind viel Fahrrad gefahren und haben einen Ausflug zum tollen St. Pete Beach gemacht.

Schatzsucher mit voller Ausrüstung am St. Pete Beach


Wir sind lange am Strand entlang gelaufen und haben jede Menge wunderschöne Muscheln, Seesterne und Seeigel entdeckt, ein paar haben wir auch mitgenommen ;-)

Ich war gerade dabei, meine Muschelsammlung zu begutachten (Hartmut war zum Wohnmobil auf dem Parkplatz gelaufen), als eine Frau auf mich zutaumelte, auf dem riesigen Strand immer näher an mich heran kam, mich berührte und rief: "help me, help me, I will die!". Ich war zunächst total irritiert, sie stammelte wirres Zeug, sie hätte ihren Mann verloren und ob ich was zu essen oder zu trinken für sie hätte. Der Polizist in mir dachte natürlich gleich an den Glaswassertrick und riet zur Vorsicht. Dann sagte sie was von Unterzucker und nochmal, dass sie sterben müsse, wenn sie nicht gleich Zucker bekäme. Ich sagte ihr, sie solle einen Moment auf mich warten und rannte Richtung Parkplatz. Meine Sachen habe ich in dem Moment natürlich alle zurück gelassen (Strandtasche mit Handy etc.)!!! Hartmut kam gerade aus dem Womo und ich rief ihm zu, haben wir irgendwas mit Zucker? Er hatte die Idee mit einem Glas Orangensaft. Schnell eingeschenkt und zurück gerannt. Die Frau war weg. Da entdeckte ich sie torkelnd an der Straßenecke.Sie war mir wohl nachgelaufen. Ich rannte zu ihr und drückte ihr das Glas in die Hand. Sie strahlte und trank es aus. Schlagartig ging es ihr besser. Orangensaft wäre genau das Richtige für sie in so einer Situation, meinte sie. Sie sprach nun völlig normal und lief mit uns zum Strand zurück. Sie heißt Caterina, erzählte sie, ihr Mann sei Schweizer und mit "a friend from Switzerland" weitergelaufen, während sie hier auf der Bank warten wollte. Dann sei aber die Zeit zu lang geworden und sie habe dringend was zu essen oder trinken gebraucht. Der Weg zum Hotel sei zu lang gewesen und in der Nähe habe es nichts gegeben außer Sand und Meer und dummerweise hätte sie heute auch nichts für den Notfall eingesteckt, weil sie gar nicht so weit habe gehen wollen.
Kurze Zeit später kam ihr Mann mit dem Freund zurück, es hat alles gestimmt, er war Schweizer, wir haben Deutsch miteinander gesprochen, nur "the friend", war eine Schweizerin ;-)
Hinterher habe ich nur gedacht, was für ein Glück, dass Caterina gerade mich angesprochen hat, es waren ja noch viele andere Menschen am Strand, aber keiner hätte wohl ein Wohnmobil mit eiskalten Orangensaft dabei gehabt :-)


Den Sonnenuntergang genießen wir hier direkt vor unserer Camp Site.

Waschbären nachts auf dem Campground

Unsere netten Nachbarn, Hank und Jeanne, mit denen wir ins Gespräch kommen, sind vor ein paar Jahren von St. Louis nach Florida, Sanibel Island gezogen.
Und: Sie waren schon in Würzburg (Hanks Großmutter stammte aus Heilbronn).
Und: Jeannes Mutter kommt aus.... Belleville!
Wie klein ist doch die Welt.

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Heute haben wir eine sehr schöne Radtour bis zum North Beach gemacht. Der ist ganz am Ende der Landzunge, auf die wir von unserem Campground blicken und auf der auch das alte Fort liegt.




Blick von der Nordspitze hinüber zum Campground
im Hintergrund die Fort-Landzunge


Am ersten Tag hier haben wir einenn lagen Spaziergang gemacht, da es unmöglich war, Rad zu fahren. Der Wind war noch so stark, der hätte uns grad von den Rädern gepustet.
Eine ganze Weile standen wir (teilweise im Regen) auf der Brücke, die den Fort De Soto Park mit dem Festland verbindet (ich weiß gar nicht, ob es überhaupt das Festland, oder noch eine kleine Insel, hier ist alles so zerklüftet und mit vielen Brücken verbunden) und konnten jede Menge Delfine beobachten.

Morgen fahren wir weiter Richtung Sanibel Island und hoffen, dort Karen, Julia und Charlie zu treffen. Am Wochenende haben wir erfahren, dass die drei ein paar Urlaubstage ganz in der Nähe von dem Campingplatz, den wir schon im Herbst gebucht haben, verbringen. Ein schöner Zufall :-)


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