Wir sind bis jetzt über 2000 Meilen gefahren und im Big Bend National Park angekommen, ganz im Süden von Texas, am Rio Grande, der hier in einer „Großen Schleife“ eine natürliche Grenze zu Mexiko bildet und sich wie ein grünes Band durch die Wüste schlängelt.
Prähistorische Indianer haben hier vor ca. 10.000 Jahren als
Jäger und Sammler gelebt; sie haben in natürlichen Höhlen und Felsvorsprüngen
gewohnt und nahmen nur, was das Land ihnen bot. Später haben hier Pueblo
Indianer Landwirtschaft betrieben, sie wurden aber im 16. Jahrhundert von den
Spaniern versklavt. Irgendwann im 18. Jahrhundert wurden die Apachen von den
Comanchen nach Süden in dieses Gebiet hier verdrängt. Später wurden dann die
Comanchen auf anglo-amerikanischen Druck von Norden her in die Big-Bend-Region
gedrängt. Sie bekämpften und versklavten die hier lebenden Apachen und
ergänzten, was die Wüste ihnen bot, durch Überfälle auf mexikanische und später
anglo-amerikanische Siedlungen und Wagenzüge. Goldfunde in Kalifornien Mitte
des 19. Jahrhunderts und Militärfestungen entlang der Route nach Westen zu den
Goldfeldern, beschleunigte den Niedergang der Comanchen.
Vom Campground aus unternehmen wir verschiedene Ausflüge und
Wanderungen, meist zieht es uns an den Rio Grande, zum einen ist Wasser einfach
immer faszinierend, zum anderen ist es hier kühler und frischer, als in der
staubtrockenen Wüste.
Auch zu den Hot Springs sind wir lieber gelaufen ;-)
Laut Nationalpark-Informationen gibt es hier im Big Bend
Mokassinschlangen und vier Arten von Klapperschlangen, außerdem Skorpione und
Taranteln. Angeblich trifft man sie aber selten bei Tage an.
Wenn wir abends zum Sonnenuntergang den Aussichtsfelsen nahe
des Campgrounds erklimmen und Richtung Mexiko schauen, täuscht die Fantasie
einem vor, zwischen den Felsenspalten in der Ferne würden auf Pferden sitzende Indianer zu uns herüber schauen.
Gestern Abend erschien tatsächlich auf mexikanischer Seite
ein Reiter. Zu weit weg allerdings und daher viel zu klein, um ihn
fotografieren zu können.
Ebenfalls vom Felsen aus gut zu erkennen ist die kleine
mexikanische Siedlung Boquillas Del Carmen auf der anderen Seite des Flusses.
Da das riesige Gebiet des Big Bend ja völlig unbewohnt ist – außer den paar Bediensteten, des National Parks, die in der Nähe des Campgrounds in einer kleinen Wohnwagensiedlung immer nur auf Zeit leben - sind die Einwohner des mexikanischen Dorfes hier die „Fire Fighter“ für Brände und andere Notfälle. Das haben uns die Hosts vom Campground hier erzählt, Ray und Mary Ann Schaefer. Rays Ur-Ur-Großeltern kamen aus Bayern, hat er uns erzählt.
Da das riesige Gebiet des Big Bend ja völlig unbewohnt ist – außer den paar Bediensteten, des National Parks, die in der Nähe des Campgrounds in einer kleinen Wohnwagensiedlung immer nur auf Zeit leben - sind die Einwohner des mexikanischen Dorfes hier die „Fire Fighter“ für Brände und andere Notfälle. Das haben uns die Hosts vom Campground hier erzählt, Ray und Mary Ann Schaefer. Rays Ur-Ur-Großeltern kamen aus Bayern, hat er uns erzählt.
In der Abendstimmung auf dem Felsen hat uns vorgestern eine
Frau angesprochen und gefragt, ob wir aus Deutschland seien. „Mein Name ist
Brigitte Huber“, hat sie gesagt. Das war aber auch schon ihr einziger deutscher
Satz. Ihre Eltern seien nach dem Krieg von Deutschland nach Kanada ausgewandert
und sie sei in Toronto geboren.
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der Campground von oben - in der Mitte unser RV |
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Super Moon |
Heute sind wir ganz offiziell über den Grenzübergang nach Mexiko eingereist und haben das Bergdorf Boquillas Del Carmen besucht.
... dann haben uns zwei Esel ins Dorf getragen.
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auf dem Rückweg wollte ich allerdings lieber zu Fuß gehen |
Im Dorf haben wir lecker mexikanisch gegessen und die besten Margeritas getrunken.
Jose, der Wirt, hat uns erzählt, dass man hier im Dorf ganz sicher leben würde, da die nächste Stadt 260 Kilometer entfernt ist! Einmal in der Woche fährt er in die Stadt um zu tanken und Vorräte einzukaufen. Seine Mutter hat das Essen für uns frisch zubereitet, in einer zum Restaurant hin offenen Küche und uns dabei freundlich zugelächelt.
Rechtzeitig mussten wir wieder zurück, da der Grenzübergang um 18 Uhr schließt.
Das elektronische Einwanderungssystem hat sich zunächst etwas gewundert, warum wir schon wieder - diesmal aus Mexiko - in die USA einreisen wollten. Nach einem Telefonat mit einem sehr netten Officer hat aber alles geklappt :-)
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