Von San Antonio sind wir heute früh aufgebrochen und den
ganzen Tag gemütlich auf der 90 West gefahren.
Unterwegs haben wir die
endlos langen Züge auf ihrem Weg in den Westen beobachtet.
Diesen hier Richtung El Paso haben wir zweimal getroffen und der Zugführer hat für uns beim zweiten Mal laut gehupt und uns freundlich zugewunken.
Bei Del Rio waren wir an der
mexikanischen Grenze und wurden kurz darauf tatsächlich von der Border Control,
die hier sehr präsent ist, angehalten. Wir mussten aber lediglich unsere
Ausweise zeigen und damit war es erledigt.
Danach wurde die Landschaft
immer mehr so, wie es Hartmuts Vorstellungen von Texas entsprach. Habe ich
schon erzählt, dass Hartmut sich seit 2001 wünscht, einmal quer durch Texas zu
fahren? Damals hat er von Flugzeug aus fasziniert das Land unter uns
betrachtet.
Während stundenlanger Fahrt durch
völlig unbesiedeltes Gebiet fühlen wir uns manchmal wie Pioniere, die Anfang
des 19. Jahrhunderts aus Preußen und anderen deutschen Ländern bzw. europäischen Staaten nach „Tejas“,
das damals noch zu Mexiko gehört hat, gekommen sind und sich hier unter
schwersten Bedingungen angesiedelt haben.
Immer wieder gerieten sie
zwischen die Fronten der mexikanischen Armee (Mexiko hat damals zum Spanischen
Kolonialreich gehört) und Truppen der Vereinigten Staaten, die damals lediglich
aus einem Landstreifen an der Atlantikküste bestanden und sich allmählich bis
an den Mississippi ausgedehnt haben. Schließlich gründeten die Siedler ihren
eigenen souveränen Staat, die Rebublik Texas, die von 1836 – 1845 bestand. Sam
Houston, ein ehemaliger Gouverneur von Tennessee, war der erste Präsident. Er
war für den Anschluss an die Vereinigten Staaten und die friedliche Koexistens
mit den hier lebenden Indianern.
1845 wurde das Land von den
USA annektiert, hierüber entbrannte der mexikanisch-amerikanische Krieg, der
1848 endete.
So, genug Geschichte und
Geschichten. Aber das alles hat Hartmut vorgestern auf den vielen Tafeln im „Alamo“-Museum gelesen
und mir am Abend bei einem Glas Wein erzählt. Und es ist doch
ziemlich spannend, wie ich meine.
Nachdem wir heute Nachmittag eine Regenfront passiert hatten, sind wir am Abend dann schließlich in Sanderson gelandet, einer Art Geisterstadt mitten im Nichts – aber mit einem abenteuerlichen RV-Park und beeindruckendem Abendlicht.
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