Mittwoch, 18. April 2018

San Francisco


Den einzigen diese Woche für San Francisco angekündigten sonnigen Tag wollten wir nutzen, um dieser schönen Stadt, die wir 2012 so lieb gewonnen hatten, auf der Fahrt gen Norden einen kurzen Besuch abzustatten. Das mit der Sonne hat auch geklappt....

Dann ging es aber schon so los, dass der erste RV Park, den wir heute früh in South San Francisco anvisiert hatten, voll belegt war und wir auf den nächsten ausweichen mussten. Augenscheinlich war der aber schön an der Bay (Candlestick Point) gleich neben einer Recreation Area gelegen und auch viel näher an der Stadt. Bei der Anfahrt war uns jedoch bereits klar, dass hier nicht die beste Gegend ist. Dafür kostet der einfache Stellplatz für die Nacht stattliche 107 $ ! Aber ok, wenn wir dafür gut und sicher stehen..., haben wir gedacht. Wir haben nur schnell geparkt und sind los zur Bushaltestelle. Unterwegs wurden wir schon von ein paar schrägen Typen angequatscht, was wir aber nicht weiter schlimm fanden und freundlich erwidert haben. Dann kam der Bus mit der Nr. 29, wir sind das letzte Stück noch gerannt und haben ihn gerade noch erwischt. Soweit so gut. Eigentlich hätten wir von hier aus ziemlich schnell downtown sein müssen, aber es begann eine Odysee durch die ganze Stadt. Als wir schon eine Stunde unterwegs waren, war links von uns der Pazifik, was bedeutete, dass wir auf der ganz anderen Seite der Stadt waren. Als wir dann auch noch in die Nähe der Golden Gate Bridge kamen, haben wir den Busfahrer angesprochen, der hat uns geraten, auszusteigen, mit dem Bus Nr. 29 in die andere Richtung zu fahren und in der Geary Street in den Bus Nr. 7 zu steigen.....
Das haben wir gemacht und sind auch geradewegs zur Market Street gekommen - waren dahin aber nochmal eine halbe Stunde unterwegs. Wenn wir uns von vornherein auf eine Stadtrundfahrt eingesetellt hätten, wäre diese Irrfahrt wunderbar gewesen.



Endlich angekommen, sind wir erst mal ein Stück Cable Car gefahren und durch China Town gebummelt.


Dann hielt uns nichts mehr downtown und wir wollten zur Fisherman's Wharf.



Alles war wunderbar, die Welt wieder in Ordnung.

Alcatraz

Golden Gate in der Dämmerung
Bei einem Mexikaner auf dem Pier 39 haben wir noch zu Abend gegessen und uns dann langsam auf den Heimweg gemacht. Die Tortour mit dem Bus wollten wir uns nicht mehr antun, so sind wir zur Embarcadero Metro Station am Hafen gegangen und haben uns eine Tour für den Rückweg ausgesucht, zuerst mit der S-Bahn, dann mit dem Bus. Wir wussten, dass wir an der Gilmore-Paul Station aus der S-Bahn aussteigen müssen. So etwa ab 5 Haltestellen vorher waren mit uns nur noch Verrückte, mit sich selbst sprechende und wild gestikulierende Menschen und ziemlich unseriös aussehende Persönlichkeiten in der Bahn. Intuitiv haben wir unsere Handys vorsichtshalber mal weggesteckt und waren irgendwie wir froh, als wir endlich ausgestiegen waren. Doch es war inzwischen stockdunkel und die Gegend, in der wir jetzt waren, war nicht besser. An jeder Straßenecke lungerten Cliquen herum, wir haben uns unwohl und beobachtet gefühlt. Nachdem wir uns kurz orientiert hatten, wie wir zur Bushaltestelle kommen, die einen Block weiter um die Ecke war, sind wir strammen Schrittes hin gelaufen. Der Bus stand auch schon da, dunkel allerdings und verschlossen. Als wir herankamen, hat der Fahrer geöffnet und ist zu uns ausgestiegen. Wohin wir denn wollen, hat er uns gefragt und ob wir wüssten, in was für einer Gegend wir hier unterwegs wären. Ja, haben wir schon gemerkt.... Mehrfach hat er betont, dass die neighborhood hier nicht gut wäre, sehr "rough", hat er eindringlich gesagt und wir müssten sehr vorsichtig sein. Als wir ihm dann noch gesagt haben, wo wir aussteigen wollen, da wir zum RV Park müssen, ist er richtig erschrocken und hat uns mehrfach aufgefordert, das Stück von der Bushaltestelle zum RV Park schnell zurück zulegen und keine Wertsachen, Handy usw. offen zu tragen. Wenn jemand was von uns will, sollen wir ihm alles geben, meinte er, denn Dinge wären zu ersetzen, Menschenleben nicht.
Puh, die drastische Ausdrucksweise und Besorgnis des Mannes hat nicht gerade zu unserer Beruhigung beigetragen. Zumal wir von San Francisco so was überhaupt nicht kannten und auch nicht erwartet hätten.
Um es kurz zu machen, wir sind heil beim Wohnmobil angekommen, aber so unwohl haben wir uns wirklich noch nie gefühlt! Und Hartmut hatte während der Busfahrt schon mal vorsorglich seine Kreditkarte und etwas Bargeld heimlich in die Schuhe geschoben, falls wir wirklich den Geldbeutel hätten hergeben müssen.
Und wenn jemand mal vor hat, San Francisco mit dem Wohnmobil zu besuchen, dann entscheidet euch nicht für den Candlestick RV Park!

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