Sonntag, 12. Mai 2019

South Dakota



Eigentlich war für heute nur ein Fahrtag quer durch die Prärie in South Dakota geplant.



Zwischendurch hats immer wieder mal geregnet und wir waren froh, im Trockenen zu sein.


Dann lag nach einer Kuppe bei Chamberlain wieder der Missouri River vor uns


und ein Hinweisschild brachte uns zufällig zu einem Lakota Cultural Center am Fluss.


Kurzentschlossen gingen wir hinein - und drin haben wir die Zeit vergessen.


Es war sehr ergreifend, den Geschichtsverlauf aus Sicht der Indianer zu betrachten.

Klar neigen wir dazu, die Lebensweise der Indianer zu romantisieren, in erster Linie zu sehen, dass sie spirituell im Einklang mit der Natur gelebt und diese mit Erfurcht und Respekt behandelt haben.
Selbstverständlich weiß man auch, dass sie kriegerisch waren und sich zu allen Zeiten gegenseitig bekämpft und aus Gebieten vertrieben haben.

Aber was nun kam, hatte eine völlig andere Dimension.
Nach den Landerforschern (wie Lewis and Clark) eigneten sich Siedler Land an, steckten sich Claims ab. Dann kamen die Goldsucher und beuteten die Natur aus, die Eisenbahn schließlich zerteilte das Land.


Bisons waren für die Lakotas, ein Stamm der Sioux, wie wie für alle Prärieindianer die Lebensgrundlage. Das Fleisch diente als Nahrung, sein Fell zur Herstellung von Kleidung, Decken und Tipis. Es gab gewaltige Bisonherden, der Bestand war nie gefährdet.
80 Jahre nach Lewis and Clark gab es praktisch keine mehr!



Wir waren voller Eindrücke, als wir das Museum verließen und haben uns danach ziemlich erschöpft gefühlt.


Erst nach einem kurzen Spaziergang in der frischen Frühlingsluft am Missouri River waren unsere Köpfe wieder etwas frei und wir zur Weiterfahrt bereit.


Mitten durch South Dakota geht die Zeitgrenze. Ein kleines Hinweisschild am Straßenrand hat uns daran erinnert. Wir leben jetzt in der Mountain Time und sind 8 Stunden hinter euch daheim.


Irgendwann sahen wir Hinweisschilder am Straßenrand "Original Old Town 1880". Natürlich fuhren wir wieder ab und haben es nicht bereut:



Eine als Museum wiederaufgebaute alte Stadt mit originalen Häusern aus der Gegend hier. 





Die alten Wagenräder haben Hartmut daran erinnert, dass sein Großvater und auch noch sein Vater  solche Eisenreifen auf Wagenräder aufgezogen haben.



 Wirklich toll gemacht! Sehr anschaulich und originell.

Im Museum finden sich auch einige Ausstellungsstücke aus dem Film "Der mit dem Wolf tanzt".


Der Film wurde hier in der Gegend gedreht und nach Abschuss der Dreharbeiten fanden einige Requisite hier ein Zuhause.


Kein Wunder, dass es dann schon spät war, als wir unser eigentliches Tagesziel heute erreicht haben: den Badlands Nationalpark. Urplötzlich tauchen in der weiten, flachen Prärie bizarre Felsformationen auf.


So schön kann "schlechtes Land" sein.




Der Campground war schon gut voll, als wir kurz vor Sonnenuntergang eingecheckt haben. Wir konnten aber noch ein schönes Plätzchen ergattern :-)






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