Nachdem mein Mann mir vorgestern auf der Fahrt mit der Fähre zurück von Manhatten nach Rockaway so vorgeschwärmt hat, was für ein Erlebnis Fahrrad fahren in New York sei....
... hab ich mich gestern auf das Abenteuer eingelassen und mein Fahrrad auch mitgenommen. Und um es vorweg zu nehmen: ein Erlebnis wurde es auf jeden Fall!
Am Pier 11 hatten wir Hartmuts Rad über Nacht stehen lassen - und es war am nächsten Morgen tatsächlich noch da :-)
Von hier sind wir losgefahren, um die Südspitze herum durch den Battery Park und dann auf einem wirklich schönen Radweg den Hudson River entlang, mit Sicht auf die Statue of Liberty, Ellis Island, dann Jersey City.
Hier in Chelsea war auch ich noch wirklich gut drauf...
doch dann wurde es immer heißer in New York (80 Grad F) und die Strecke hat sich hingezogen.... unser Wasservorrat war schnell ausgetrunken.
Nach etwa acht Meilen Fahrt bis zum Central Park wollte ich nur noch Schatten und Wasser!
Kurz haben wir auch beim Wohnsitz des amerikanischen Präsidenten vorbei geschaut, aber er war grad nicht zu Hause - nach Auskunft der Polizisten, die das Anwesen bewachen ;-)
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TRUMP International Hotel and Tower |
Nachdem wir uns erfrischt und etwas abgekühlt hatten wollten wir am East River entlang zurück nach Lower Manhatten fahren. Nach meiner Berechnung hätten dort die Hochhäuser am Nachmittag Schatten werfen müssen ;-)
Wir hatten am Central Park extra einen Cop gefragt und der hat uns erklärt, dass es am East River auch einen Fahrradweg gibt. Also, ab zum River! An Bloomingdale's vorbei, die 59th St runter - East River in Sicht - aber keine Chance an den Fluss zu kommen. Mindestens fünf mal haben wir es probiert, immer einen Block weiter ein neuer Versuch - nichts! Kein Radweg! Nur eine mehrspurige autobahnähnliche Straße. So sind wir auf der Bike Lane in der 7nd Ave durch die Stadt gedüst und das war wirklich kein Vergnügen! Die Bike Lane ist wunderschön grün gestrichen, aber das interessiert den New Yorker Autofahrer wenig und den Taxifahrer gar nicht. Es gab ganz schön brenzlige Situationen. Am meisten hab ich mich um meinen Mann gesorgt, der hat es nämlich mit den Autofahrern aufgenommen und sie wüst beschimpft, wenn sie ihn fast vom Rad gefahren hätten. Manchmal hab ich ihn ganz aus den Augen verloren, weil ich lieber abgestiegen bin und ein Stück auf dem Geweg geschoben habe.
P.S.: Ich hab inzwischen auch geschimpft - aber nicht auf die Autofahrer ;-)
Zwischendurch kamen wir durch China Town, in der Müll auf dem Radweg lag und übel riechende Brühe aus den Geschäften auf die Straße lief, bis wir es irgendwann wieder probiert haben, an den East River runter zu kommen. In der 34th St ist es uns mit Hilfe von Google gelungen.
Was für eine Freude! Tief durchatmen, frische Luft, schattenspende Bäume, ein Radweg!
Die Freude währte nicht lange, weil nämlich nach einem Kilometer oder so ein Absperrgitter den Weg versperrte!
Ich war wütend und erschöpft - mein Mann völlig entspannt und gelassen.
Also haben wir nochmal eine Schleife durch East Village gedreht und bei der ersten Möglichkeit sind wir wieder runter zum Fluss. Hurra! Eine Brücke in Sicht! Da fällt mir ein, es müssen ja zwei vor mir sein.
Endlich: die Manhatten und die Brooklyn Bridge!!!
Jetzt hatte ich erstmals auch wieder Lust ein Bild zu machen :-)
Die letzten etwa drei Meilen von insgesamt ca. 20 (= 32 km bei sengender Hitze!) gingen anschließend wieder lockerer und mit zurück gewonnener Lebens- und Fahrradfahrfreude.
Ziel Pier A Harbour House, eine unserer Lieblings Loctions in NYC.
Hier waren wir um Fünf mit Tim Meirink verabredet. Tim ist ein Sohn von Lynn und Cousin Al aus Belleville, die wir letztes Jahr am Lake Of Egypt besucht und mit ihnen dort ein unvergessliches Wochenende verbracht haben. Nächtes Jahr will die ganze Familie nach Deutschland kommen.
Ich hatte zufällig auf Facebook entdeckt, dass Tim zur Zeit auch in New York ist.
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Highlight des Tages :-) |
... und später die Abendfähre nach Rockaway zurück genommen.
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"Leaving New York is never easy..." |
Es war trotz aller Widrigkeiten wieder ein schöner Tag - und wie gesagt, ein ganz besonderes Erlebnis.
Tipp für alle, die mal mit dem Rad durch NYC fahren wollen: Fahrt am Hudson entlang - und auch wieder zurück, dann wird es ein Vergnügen ;-)
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Brooklyn im Sonnenuntergang |
Ich war müde und kaputt, bin nach ausgiebigem Duschen und einem schnellen Abendessen nur noch ins Bett gefallen. Da erzählt mir der Mann an meiner Seite, er hätte heute überhaupt nicht geschwitzt und bei meinem Tempo teilweise Mühe gehabt, sich auf dem Rad zu halten - na dann, gute Nacht mein Liebling!
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