Donnerstag, 8. September 2016

Boston - oder nicht



Zurück auf dem Coastal Hwy haben wir uns an der Küste entlang gemütlich auf den Weg Richtung Boston gemacht und sind dabei wieder durch wunderschöne Landschaften gekommen, durch duftende Wälder, über Flüsse und Fjorde, durch gemütliche Städtchen - das schönste von allen: Camden.









Unterwegs haben wir spontan Halt gemacht und Lobster Rolls gegessen - hmmmmmmm!











Auf einem Walmart Parkplatz hat uns ein Schwabe angesprochen, wir seien das erste deutsche Fahrzeug, das er seit zwei Monaten sehen würde. Er selbst habe sich in den USA ein Wohnmobil gekauft (Anmerkung: ein riesen Teil!), das sei zwar nicht günstig gewesen, aber er käme jetzt oft rüber und da würde sich das mit der Zeit lohnen.
Da er super gescheit geredet hat und so getan hat, als ob er sich gut auskennen würde und praktisch alles wüsste, haben wir ihn nach einem Campground in der Nähe von Bosten gefragt. Seine Antwort: Campgrounds kenne ich keine, ich gehe nur zu Walmart.
"Aha!", denken wir und verabschieden uns schnell.
Na das ist auch ein Traum, von Walmart Parkplatz zu Walmart Parkplatz zu reisen :-)))

Am nächsten Morgen wollten wir gerne am Meer frühstücken. Wir haben im Süden von Maine ein nettes Plätzchen gefunden und dann gleich noch einen Morgenspaziergang am Strand gemacht. Das Meer war ziemlich aufgewühlt. Wohl Ausläufer des Hurrikans Hermine, der in Florida gewütet hat.




Auf unserer Weiterfahrt sind wir kurz durch New Hampshire, das nur einen schmalen Küstenstreifen hat, gekommen.




Und schon bald waren wir in Massachusetts.
Hartmut wollte unbedingt nach Boston (der Geschichte wegen, "Boston Tea Party" und so), Campground gibt es aber keinen in der Nähe - bei Walmart in Boston schlafen wollten wir nicht ;-) was also tun?
Im Reiseführer hatten wir gelesen, dass es ein Wassertaxi vom Flughafen zur Waterfront von Boston gibt. Klingt gut! Am Flughafen gibt es riesige Parkplätze und eine Nacht sind wir autark. Also, Navi an und ins Großstadtgetümmel! In Chelsea waren wir bereits. Dann wollte uns das Navi über irgend eine (Toll)-Bridge führen. Wir waren schon unmittelbar davor, als wir auf Schildern gelesen haben, dass cash nicht geht, passieren nur mit entsprechendem E-Pass möglich ist. Den hatten wir natürlich nicht. Also schnell mit quietschenden Reifen runter von der "1". Hartmut ist gefahren, es war Rushour, ich hab versucht, das Navi zu überlisten und einen anderen Weg zum Flughafen zu finden. Das hat zuerst ganz gut ausgesehen, doch plötzlich waren wieder an genau der gleichen Stelle! Noch ein Versuch.
Um es kurz zu machen, es ist uns nicht gelungen, an der Toll Bridge vorbei und an den Flughafen zu kommen. Schließlich waren wir völlig genervt und haben beschlossen, den Flughafen links liegen zu lassen. Ohne Navi, nur nach der Beschilderung sind wir ein Stück zurück gefahren, haben eine Brücke Richtung Downtown entdeckt, nix wie drüber, plötzlich waren wir noch in einem vierspurigem Tunnel, sind aus Versehen falsch rausgefahren (wie das geht verstehe ich heute noch nicht), um uns rum lauter Wolkenkratzer, bei nächster Gelegenheit wieder rein in den Tunnel und Richtung Süden (Qincy war das magische Wort auf den Verkehrsschildern!)
Als wir endlich das Großstadtchaos hinter uns gelassen hatten und in Quincy angekommen waren, haben wir uns nochmal kurz überlegt, am nächsten Tag von hier aus mit der U-Bahn zurück in die Stadt zufahren. Dann haben wir aber auch hier keinen Campingplatz oder RV-Park gefunden und gemeinsam beschlossen, erstmal auf einen Besuch in Boston zu verzichten und uns lieber auf den Weg zu unserem nächsten Ziel zu machen: Cape Cod.
Bilder von der Irrfahrt gibt es aus verständlichen Gründen keine ;-)

Aber dafür ein anderes nettes Foto, das wir zufällig unterwegs in einem Schaufenster gesehen haben:






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